„Auf der Krabbenstulle durchs Leben gleiten“ – 6 lustige Redewendungen aus dem Ausland
Zu den schönsten und herausforderndsten Aspekten einer Freizeit im Ausland zählt der Umgang mit einer fremden Sprache. Andere Länder, andere Sitten, andere Ausdrücke. Blöd nur, wenn dann die schnelle wörtliche Übersetzung per App noch mehr Verwirrung stiftet.
Damit ihr nicht in irgendwelche Fettnäpfchen tapst – übrigens für Nicht-Muttersprachler ein verwirrender Begriff im Deutschen… Als ob hier überall unsichtbare Butterfässer rumstünden?! – oder euch im Gegenteil sogar als Kenner der lokalen, sprachlichen Gepflogenheiten profilieren wollt, hier eine kleine Auswahl europäischer Redewendungen – inklusive wörtlicher und übertragener Übersetzung. Mit einem Augenzwinkern.
Schwedisch: „Glida in på en räkmacka”
bedeutet wörtlich: auf einer Krabbenstulle hineingleiten
Meint eigentlich: Eine Person, die das Leben leichtnimmt und ohne viel Zutun in etwas reingerutscht ist. Ein schwedischer Glückspilz also. Ein paar mehr Krabbenstullen schaden wohl niemandem im Leben – weder im übertragenen noch im eigentlichen Sinne.
Italienisch: „Non tutte le ciambelle escono col buco“
bedeutet wörtlich: nicht alle Donuts haben Löcher
Meint eigentlich: Dass nicht immer alles nach Plan läuft. Manchmal nimmt das Leben eine unvorhersehbare Wendung und dann muss das Beste aus der neuen Situation gemacht werden. Die Redewendung im wörtlichen Sinne weitergesponnen, bedeutet also, dass Donuts ohne Löcher eben geschlossen rundes Schmalzgebäck sind. Mit mehr Zuckerglasur und Streuseln in der Mitte. Gibt Schlimmeres, oder?
Norwegisch: „Å svelge noen kameler”
bedeutet wörtlich: ein Kamel verschlucken
Meint eigentlich: Eine unangenehme Situation hinnehmen. Während die Deutschen in manch misslicher Lage nicht ganz freiwillig „in einen sauren Apfel“ beißen, verschluckt der Norweger also ein Kamel. Hauptsache, es bleibt nix im Halse stecken.
Niederländisch: „Haar op je tanden hebben”
bedeutet wörtlich: Haare auf den Zähnen haben
Meint eigentlich: durchsetzungsfähig sein. Wenn sich in Holland jemand im Gespräch gut behaupten kann, attestieren seine Mitmenschen ihm, Haare auf den Zähnen zu haben. Wahrscheinlich waren damit ursprünglich Männer mit Schnurrbart – also Haaren über (nicht auf) den Zähnen – gemeint, die hartnäckig waren und damit ein stereotypes Bild von Männlichkeit erfüllten. Erstaunlich, wie die Änderung einer kleinen Präposition die Bilder in unserem Kopf verändern kann.
Englisch: „As cool as a cucumber”
bedeutet wörtlich: so kalt wie eine Gurke
Meint eigentlich: Gelassen und entspannt bleiben. Auch wenn eine Situation brenzlig wird oder man vom Gegenüber provoziert wird, bewahren die Engländer also stets die Ruhe und vertrauen auf die deeskalierende Wirkung von gekühlten Gurken. Ob die Redewendung auf Gurkenscheiben zurückgeht, die bei Gesichtsbehandlungen zur Entspannung auf die Augen gelegt werden, ist nicht zweifelsfrei bekannt – scheint uns aber plausibel.
Finnisch: „Etiäpäin, sano mummo lumessa“
bedeutet wörtlich: Na los, sagt die Oma im Schnee.
Meint eigentlich: Gehe deinen Weg entschlossen weiter, auch wenn er schwierig ist und lange dauert. In diesem finnischen Sprichwort liegt gefühlt die ganze Weisheit des Landes. Dort, wo es durchschnittlich 180 Tage im Jahr schneit, wissen Omas eben am besten, wie man durch die harten Winter kommt.