„Das war schon vorher“ !? Über den Umgang mit Schäden, Folge 1
Müde und erfüllt reist Ihr mit Eurer Gruppe nach einer tollen Freizeit wieder nach Hause. Am Abreisetag zeigt ein Blick auf die Schadensliste: 5 Teller zerbrochen, ein Kanu versenkt, eine Fensterscheibe gesplittert. Bei der Hausabnahme seht Ihr mit Schrecken: ein Handtuchhalter im Sanitärraum ist demoliert, keine Ahnung, wer das war… Das Putzteam findet während der Reinigung zwei durchgepieselte Matratzen und drei Kritzeleien an den Wänden.
Ein Schaden ist ein Schaden für alle – nicht nur für euch!
Die Hausmannschaft ist in der Not, bis zur Ankunft der nächsten Gruppe (in der Regel wenige Stunden nach Eurer Abreise) alles wieder in Schuss zu haben. Geschirr ist sicher im Vorrat, vermutlich sogar auch zwei saubere Matratzen. Die Kritzeleien hat der Hausmeister übermalen können. Für die Fensterscheibe war der Glaser sicher schon da, so etwas muss ja sofort geregelt werden, die Rechnung hat er noch nicht geschrieben. Der Handtuchhalter ist erst mal abmontiert, ein neuer muss erst noch bestellt werden. Beim Kanu ist es schwieriger: es muss nicht nur Ersatz beschafft werden, was ja nicht so schnell geht, evtl. muss auch noch woanders ein Kanu entliehen werden, damit die Folgegruppe die vertraglich zugesicherte Anzahl an Kanus hat.
Geradestehen für die eigenen Handlungen
Und jetzt? „Das war schon vorher!“, „Das waren wir nicht!“, „Der war doch schon älter.“, „Bei Abreise war da keine Rede von!“ ist nicht nur kindisch, sondern auch ohne Verständnis für die Gesamtsituation. Als gute Gruppe steht Ihr natürlich gerade für das, was schiefgelaufen ist. Selten geht es ohne kleinere und größere Schäden ab, wenn 40 lebhafte junge Leute ein bis zwei Wochen zusammen sind.
Schäden schon vorher kalkulieren!
Für Bagatellschäden wie Geschirrbruch war von vornherein ein Betrag einkalkuliert. Ihr zahlt das bar vor Ort. Hier genügt Euch für die Freizeitabrechnung eine Quittung. Die Rechnung des Glasers für die zerbrochene Fensterscheibe geht an die Eltern des Teilnehmers, der den Fußball gegen das Fenster gezimmert hatte. Die regeln das vermutlich über ihre Haftpflicht.
Über die anderen Schäden hat Euch der Vermieter eine Rechnung geschrieben, die Ihr natürlich zeitnah überweist. Die Matratzen und der Mehraufwand des Hausmeisters gehen zu Lasten Eurer Gruppenkasse. Den Handtuchhalter und das versenkte Boot reicht Ihr bei Eurer Haftpflichtversicherung ein – alles paletti?!